Getreide-Ernte auf den Feldern des Demeter-Hofs am Eichenhain, Stuttgart. Foto: Vinzent Weinbeer

Getreide-Ernte auf den Feldern des Demeter-Hofs am Eichenhain, Stuttgart. Foto: Vinzent Weinbeer

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Kulturregionen

Rund um Stuttgart

Demeter-Landwirt*innen engagieren sich ehrenamtlich in Regionalgruppen, sie sind für Berufskolleg*innen als Vertrauenspersonen ansprechbar, sie vertreten ihre Anliegen im Landesvorstand oder als Delegierte im Bundesverband. Für Verbraucher*innen sind in 13 Demeter-Kulturregionen Baden-Württembergs vor Ort Bauernhöfe, Gärtnereien, Weinbau, Hofläden und Ferienwohnungen sichtbar. So wird die biologisch-dynamische Gemeinschaft von Erzeuger*innen, Verarbeiter*innen, Gastronomie und Handel transparent.

„Es kann uns Landwirt*innen auch durchaus begeistern, dass die S-Bahn am Feld vorbeifährt. So bekommen die Städter mit, dass hier regionale Lebensmittel angebaut werden. Bauernhöfe im Stadtrand-Bezirk, wo gibt es das noch?! Und dann sogar noch biodynamische Landwirtschaft, gemäß Demeter-Richtlinien sowie zukunftsweisende Projekte wie „Solidarische Landwirtschaft“. Das trägt alles hoffentlich dazu bei, dass deutlich wird, wie wichtig Agro-Biodiversität mit Äckern, Wiesen, Feldern, Tieren und Bio-Höfen für die regionale Versorgung sind.“  

M.P.B., Demeter- Gemüsegärtnerin, 28 Jahre

In Stuttgart, nicht gerade als „Öko-Stadt“ bekannt, hält das Bio-Restaurant „Lässig“ sehr gelassen die Fahnen hoch. Doch was „Bio“ generell betrifft, gilt es in Kantinen, Mensen und Außer-Haus-Verpflegung noch viel aufzuholen in der Landeshauptstadt. Wenn Nordlichter an das Image von Stuttgart denken, fällt ihnen wohl eher Gottfried Daimler ein, als das Ehepaar Heinze. Dabei haben diese Pionier:innen, nach dem zweiten Weltkrieg von Stuttgart aus, Aufbauarbeit für die biologisch-dynamische Landwirtschaft in ganz Deutschland geleistet. 1955 stellten Karl und Ursula Reyer ihren Hof in Stuttgart-Möhringen auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise um. Statt der Versuchung der industriellen Landwirtschaft mit ihren arbeitserleichternden Spritz- und Düngemitteln zu erliegen, setzten sie auf Humusaufbau ihrer Ackerböden - unterstützt durch biologisch-dynamischen Präparate – sowie auf die Lebenskräfte des gesamten Hoforganismus mit Biodiversität, Tieren und Fruchtfolgen Wechsel.

Wir, die nachfolgenden Generationen, sind Landwirt*innen, Gemüsegärtner*innen und Winzer*innen, die den Impuls der biodynamischen Landwirtschaft weiterleben, weiterentwickeln und die mit Ausbildungsplätzen für Hofnachfolger*innen sorgen wollen. Mit unserem Kompostmanagement, Humusaufbau auf unseren Äckern und in Gewächshäusern, auf Feldern und Weinbergen kümmern wir uns mit unserer kleinteiligen Landwirtschaft um die direkte Versorgung vor Ort. Landwirtschaft in der Stadt wird für Verbraucher*innen durch innovative Modelle wie die Solidarische Landwirtschaft erlebbar oder auch durch Hofläden, Hof-Cafés sowie Praktika für Schüler*innen und Hofführungen.

Nur wenn Felder, Wiesen und Äcker für die biodynamische Landwirtschaft rund um Städte und Gemeinden erhalten bleiben, kann es biodynamisch erzeugtes Gemüse, Fleisch und Getreide auch weiterhin vor Ort geben. Unsere Demeter Betriebe rund um Stuttgart mit Milch, Gemüse (ja, es gibt sogar Demeter-Filderkraut), Kartoffeln, Obst, Getreide und Wein befinden sich am Albtrauf, in Stuttgart und bis ins Remstal auf insgesamt 1.560,90 Hektar. Das sind etwas mehr als 2000 Fußballfelder.

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